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Histamin - unterschätzte Ursache vieler Symptome

Regina Fischer • 27. Oktober 2023

Histamin ist für viele Gesundheitsstörungen verantwortlich und wird oft übersehen

Histamin ist ein Gewebshormon und Neurotransmitter und spielt eine zentrale Rolle bei vielen allergischen Reaktionen und ist zudem an der Abwehr körperfremder Stoffe beteiligt. Histamin ist einer der Botenstoffe bei Entzündungsreaktionen, um eine Anschwellung des Gewebes zu bewirken. Histamin spielt auch im Verdauungstrakt, nämlich u. a.  bei der Regulation der Magensäureproduktion und der Magenbewegung eine Rolle. Histamin ist auch in unserem zentralen Nervernsystem beteiligt, nämlich an der Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus. Wir nehmen es nicht nur über die Nahrung zu uns sondern es wird auch in unserem Körper in den Mastzellen gebildet.


Eine Aktivierung des Histamins aus den Mastzellen oder ein zuviel im Körper hat unterschiedliche Ursachen. Ein Mangel des sogenannten DAO-Enzyms, ein durch Viren, Baktierien oder Pilze und andere Erreger überlastetes Immunsystem (z. B auch Jahre nach einem Pfeifferschen Drüsenfieber oder Borreliose), Dauerstress, mangelnde Entgiftungsleistung des Körpers und auch die Wechseljahre über eine (relative) Östrogendominanz sorgen - vereinfacht gesagt - dafür, dass die Histaminausschüttung entgleist.


Ist im Körper zuviel Histamin vorhanden, dann erklären sich die vielfältigen Symtome wie:


  • Reizdarm und Leaky Gut
  • Schlafstörungen (nachts schüttet der Körper Histamin aus)
  • Allergien, vor allem über Hautrekationen
  • Kopfschmerzen bis Migräne
  • Ängste, Panikattacken, depressive Episoden,
  • Herzrhythmusstörungen bzw. -schwankungen
  • Blutdruckepisoden und -schwankungen
  • Kreislaufstörungen
  • Verschwommenes Sehen, juckende Augen
  • Wanderende Muskelschmerzen und Erschöpfung (analog Fibromyalgie und CFS)


Wer dem ganzen auf die Spur kommt - ist auf jeden Fall einen Schritt weiter. Die Entgiftungsorgane stärken, den Darm unterstützen durch histamin- und entzündungsarme Ernährung, das Immunsystem entlasten, die fehlenden Mikronährstoffe ausgleichen, dem Allgemeinzustand angepasste, regelmäßige Bewegung (ein Fibroschub kann auch durch bestimmte Bewegung aktiviert werden, denn die Mastzellen schütten Histamin ins Gewebe aus. Der Anstieg des Histaminpegels ist abhängig von der Dauer und Intensität der Bewegung und für jeden Patienten anders!), Stressreduktion - sind gute Schritte.


Auch Patienten mit HWS Schädigungen leider leider häufig an Histaminproblemen: laut Buch „Der Histamin-Irrtum“ von K+  S. Kauffmann wird das im Kapitel „Knick im Genick: Die instabile Wirbelsäule“ so beschrieben: „Bei Menschen mit instabiler Halswirbelsäule kann es zu einer ständigen Reizung von Sensoren (Proprizozeptoren) und Nervenfasern kommen, die vonMastzellen umgeben sind. Bereits kleinste Bewegungen, wie eine halbe Kopfdrehung, können so eine Ausschüttung von Histamin im Gehirn aus Nervenzellen bewirken.“ Im übrigen gehören auch Kiefergelenksprobleme - oft verursacht durch kosmetische Spangeneingriffe  - mit in dieses Bild.

Auch Dr. Bodo Kulinski spricht von ebensolchen Parallelen, so  konnte er in einer Studie zudem nachweisen, dass 50% der Patienten mit einer instabilen HWS ebenso einen erhöhten Histaminspiegel aufweisen.


Histaminprobleme benötigen unbedingt eine ganzheitliche Betrachtung. Denn leider sind ein Teil der Schmerzmittel bei Histaminintoleranzen nicht verträglich, denn diese führen zur Aktivierung der Mastzellen und somit zur Ausschüttung von Histamin. Oft ist in den Arztpraxen gar nicht die Zeit, die vielen möglichen Symptome unter einen Hut zu bekommen und es wird leider nur allzuschnell die "ist ja alles nur psychisch" Erklärung herangezogen.


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